connick

Es gibt Alben, die verlangen einfach danach, am Abend gehört zu werden, in der blauen Stunde irgendwann zwischen Dämmerung und Nacht. Hier haben schmachtende Liebeslieder ebenso ihren eigentlichen Platz wie swingende Tanznummern. Das 1991 erschienene Album „Blue Light, Red Light“ gehört eindeutig in diese Kategorie. Auch wenn Connick Jr. seine Big Band als die „hardest swinging musicians in the world“ lobt, ist die Platte doch eher in der Tadition der „sweet“ spielenden Orchester von Tommy Dorsey zu sehen als in der von Count Basie.

Es ist schwer vorstellbar, dass der aus New Orleans stammende Sänger und Pianist erst 24 Jahre alt war. Souverän und abgeklärt singt er die meist von ihm selbst geschriebenen Stücke und macht sich damit auf den Weg die Nachfolge von Frank Sinatra und ähnlichen Entertainern anzutreten. Wenn er allerdings einmal nicht Balladen singt, dann kommt in Songs wie „With Imagination“ das alte Erbe von New Orleans zum Vorschein. Dann groovt die Band und der Abend kann auch zur Tanzparty werden. Und man fühlt sich an die grandiosen Soundtracks etwa zu „Harry und Sally“ oder „Schlaflos in Seattle“ erinnert.