1966 erschien mit „Eric Rick Wayne Bob“ das zweite Album der britischen Rhythm&Blues-Band Wayne Fontana And The Mindbenders. Damals existierte die Truppe allerdings schon nicht mehr und so zählt die Scheibe inzwischen zu den Raritäten der Beatgeschichte. Bear Family veröffentlicht sie jetzt mit neun Bonustiteln neu auf CD.
Heutzutage macht Sänger Wayne Fontana kaum noch musikalisch sondern mehr noch mit Polizeimeldungen auf sich aufmerksam. Doch Mitte der 60er Jahre war er mit seinen Kollegen der Mindbenders kurzfristig ziemlich erfolgreich mit ihrer Version eines britischen Rhyhtm & Blues. So war etwa die Single The Game of Love in verschiedenen Ländern auf die Nummer 1 der Hitparaden gekommen. Und selbst eine Tour durch die USA im Gefolge der britischen Invasion verlief gut. Doch das Bandgefüge des Quartetts aus Manchester war nicht wirklich stabil. Besonders zwischen Gitarrist Eric Stewart und Sänger Fontana herschte Streit über die musikalische Entwicklung.
Dass die Kombination zwischen eher poppigen und anderen strikt am Blues orientierten Stücken durchaus reizvoll war, zeigt „Eric Rick Wayne Bob“. Da findet sich der allgegenwärtige „Hoochie Coochie Man“ neben Popnummern wie „Long Time Comin'“ und Rock&Roll a la „Skinny Minnie“. Und mit den Singles, die Bear Family als „Plus“ beilegt, kommt noch mehr Vielseitigkeit hinzu. Etwa mit der mehr als bemerkenswerten Version von „Um, Um, Um, Um“ oder auch Chuck Berrys „Too Much Monkey Business“.
Fans der Popgeschichte des Vereinigten Königreichs sollten angesichts der üppigen Aufmachung der CD samt Booklet nicht lange überlegen. Aber auch für Fans und Archivare des Britblues ist diese Veröffentlichung fast ein Pflichtkauf.