CoverDie Songwriterin Amanda Rogers wird gerne mal mit Tori Amos verglichen. Aber den Vergleich hat sie absolut nicht nötig. Das zeigt etwa ihr neues Album "Hope From The Forgotten Woods" (Vö.: 27. April 2012) ganz deutlich.

Es war im Herbst 2010 als ich erstmals die Songwriterin Amanda Rogers zu hören bekam. Gemeinsam mit ihrem Partner Mike Matta veröffentlichte sie unter dem Bandnamen „The Pleasants“ das traumhafte Folkalbum „Forests and Fields“. Und es sind wieder die Wälder Vermonts, die die Pianistin auf ihrem neuen Album beschwört. Allerdings nicht die sonnendurchfluteten Gehölze, sondern eher die verwunschenen und versteckten Wälder, in die man nur zufällig beim Wandern gerät und die einen an all die alten Spukgeschichten erinnern, die einem als Kinder den Schlaf raubten.  

Denn es sind 16 Lieder voller Selbstzweifel, voll grüblerischer Besinnungen, die Rogers auf ihr Album gepackt hat: Die Verliebtheit in die eigene Selbstzerstörung, das Verharren auf den Fehlern und Unzulänglichkeiten. „Zu hoffen  heißt zu fürchten“ zitiert sie ein chinesisches Sprichwort in ihren Liner Notes.

Und so ist auch die Hoffnung in diesen Liedern ganz versteckt, kommt sie einem letztlich aus jenen vergessenen Wäldern der Kindheit wieder ins Bewußtsein. Und dann stellt sich vielleicht doch noch heraus, dass einem in diesen vergessenen Wäldern eben nicht das kinderfressende Monster über den Weg läuft sondern die Fee mit den drei Wünschen. Wenn man ihr den Glauben schenken will. Wundervolle Lieder mit einer großartigen Pianistin im Übrigen. Sehr empfehlenswerte Scheibe!