Es war 2002, als mit The Last DJ das letzte Mal eine Platte von Tom Petty mit seinen Heartbreakers erschien. Jetzt gibt es mit „Mojo“ wieder mal ein Lebenszeichen dieser unschlagbaren Kombination. Es ist unerwarteter Weise ein Bluesalbum geworden.
Dass Tom Petty im Laufe der Jahre immer mehr desillusioniert wurde von der Welt im Allgemeinen und dem Musikgeschäft im Besonderen, das war seinen Platten anzuhören. Doch wie mies er mittlerweile drauf ist, ist dann doch ein Schock. Denn auch wenn ich mich als Bluesfan über jeden Musiker freue, der Bluesplatten veröffentlicht: Mojo zeugt von einer Lustlosigkeit, die ich von ihm niemals erwartet hätte.
Dabei ist eigentlich der Versuch, die Heartbreakers zu einem Flirt mit dem klassischen Chicago-Blues zu bringen, eine großartige Idee. Und wenn man die Gitarristen Mike Campbell und Scott Thurston (auch klasse an der Harp) hört, kann man fast vergessen, dass es der Platte an wirklich guten Liedern fehlt. Hier ist eine Band am Spielen, die durchaus den klassischen Sound der Chess-Studios nacherfinden will. Und manchmal rockt die Truppe auch richtig nach vorne los im Bluesrocksound der späten 60er. Doch der Chef lässt sie mit belanglosen Songs wirklich im Stich. Vielleicht hätte er statt Mojo einfach mal in das Regal mit den Bluesklassikern greifen sollen? So jedenfalls ist Mojo ein zwiespältiges Vergnügen.