WP-Rezension-MusikDas 1990 erschienene Album Hard Roads von The Jazz Devils bietet eine Mischung aus Tom Waits, Jazzrock und Bluesrock. Und leider auch eine misslungene Coverversion von Georgia on My Mind.

Ich liebe es, unbekannten Bands nachzuforschen. Doch manchmal scheitere ich daran. Wie etwa bei den Jazz Devils, die weder bei meiner bevorzugten Recherchequelle allmusic.com, noch bei der wikipedia über einen Eintrag verfügen. Dabei haben sie in den 90ern bei Virgin mindestens zwei Alben und diverse Singles veröffentlicht. „Hard Roads“ erschien 1990 und bietet eine äußerst hörenswerte Mischung aus Rock, Soul, ein wenig Funk und Jazz.

The Jazz Devils bestehen im Wesentlichen aus Sänger/Mundharmonikaspieler Andy Taylor, Schlagzeuger Peter Hemsley und Graham Ingram am Bass. Hinzu kommen bei den insgesamt 11 Titeln (bis auf Georgia on my Mind alles Kompositionen der Band) diverse Gitarristen sowie ab und zu ein voller Bläsersatz.

Am meisten zum Bandnamen passt sicherlich der letzte (Tom Waits und Captain Beefheart gewidmetete) Titel des Albums „Clockwork Nation“. Zu einem dezenten Jazzgroove von Bass und Percussion erzählt Taylor mehr als dass er singt von der allgegenwärtigen Abhängigkeit von den Uhren. Dazu spielt Bernie Devine eine zeitlos-altmodische Jazzgitarre, so dass man sich unvermittelt in eine von Tom Waits‘ oft besungenen Spelunken versetzt fühlt.

Doch ist dieses Lied nicht wirklich representativ für die gesamte Platte. Da ist ein ziemlich bemühtes Cover (Taylor ist ein großer Sänger, aber er sollte nicht versuchen, Ray Charles nachzumachen) von Georgia on My Mind, da sind Jazzrocknummern irgendwo zwischen Chicago und Tower of Power und manche harmonikagetriebene Bluesrocker (T.V. Preacher Man!). Insgesamt eine Mischung,die in alternativfixierten Musikkreisen wohl wenig Aufmerksamkeit finden kann, die aber für Fans der aufgezählten Bands ein echter Geheimtipp ist. Unbedingt anhören!

The Jazz Devils – Hard Roads (Virgin)(1990)