Eine Sängerin irgendwo zwischen Etta James und Adele, ein Saxophon wie aus den besten Zeiten von Clarence Clemmons und dazu eine Gitarre, die Texasbluesrock a la Stevie Ray Vaughan ebenso spielt wie rockenden Chicagoblues oder Motown-Funk. Die Heavy Chevy Band aus Eugene (Oregon) liefern auf ihrem Album „Open Up“ eine wilde Stilmixtur zwischen Soulblues und Bluegrass, Zydeco und Delta Blues ab und bieten damit den Soundtrack für eine wilde Party.
Den Anfang macht dabei der deftige Funk von „Secrets“. „Little Miss Lonely“ ist im Anfang ein wundervoller langsamer Blues, der ganz von Darcy Lee‘s Stimme und der singenden Slide-Gitarre von Brian Chevallier lebt, bis dann Drums und auch das Saxohpon sich melden und sich der Song in immer heftigere Spannung hineinsteigert. Ganz und gar Old-School-Blues ist dagegen „Lonesome Cry“ mit Waschbrett, Harp und akustischer Slide-Gitarre. So geht es weiter über Rock & Roll mit Anklängen an die Riffs der frühen Stones, Texas-Shuffle (Borrow Another Dollar mit einer an Johnny Winter erinnernden Gitarre) bis hin zur Soul-Blues-Ballade „Weep“. Beim Titelsong zum Schluss kommen dann fast alle Zutaten nochmals zusammen.
Äußerst unterhaltsam und abwechslungsreich wie wenige Bluesalben in den letzten Wochen! (cdbaby)