Eine rauchige Stimme, zugleich verletzlich und voller Kraft – viel mehr braucht es eigentlich nicht, um die Lieder von Songwriterin Kerri Powers zum Leben zu erwecken. Ihr selbst betiteltes Album erinnert zeitweise an Neil Young, ist Country, Blues und manchmal traumhafter Folk.
 

In letzter Zeit haben es Songwriterinnen und Songwriter immer schwerer, zu mir durchzudringen. Viele Geschichten, die da erzählt werden, plätschern mit ihren Gitarren an mir vorbei. Kerri Powers‘ Lieder hingegen packen mich komischerweise sofort. Oder vielleicht gar nicht so komischerweise. Denn die Songs werden klanglich so abwechslungsreich dargeboten, wie es die Geschichten brauchen: Mundharmonikas spielen, die Steel-Gitarre singt, der Rhythmus bleibt immer dezent.

Ihre Geschichte über ein altes Hemd geht ins Ohr – und auch wenn sie an alten Neil Young erinnert ist sie völlig eigenständig. Und der Opener der Scheibe „Tallulah Send a Car for Me“ ist einfach großartig – manche fühlten sich dabei gar an Lieder von Lucinda Williams erinnert. Das Herz blutet bei „Train in The Night“, doch von aufgeben ist keine Spur zu hören, auch nicht von Selbstmitleid. Das sind wirklich Lieder, denen man endlos zuhören könnte. Und „Buttercup“ ist das Beste in der Sammlung.