Als Teenager brachte Buddy Guy sie zum Blues. Und auch wenn Gitarristin und Sängerin Rachelle Coba schon einige Jahre in der Bluesszene der Vereinigten Staaten unterwegs ist, hat sie doch erst jetzt mit „Mother Blues“ ihr Debütalbum als Solistin veröffentlicht.
Was sind heute noch Themen für neue Bluessongs? Rachelle Coba singt vom Loch in ihrer Seele, dass dadurch vorhanden ist, weil sie es noch nie geschafft hat, nach Memphis zu kommen. Sie singt davon, dass ihr einfach die Zeit fehlt, sich in den Mann, der sie anbetet, zu verlieben. Sie ist desillusioniert davon, das Chicago doch nicht das vielbesungene „Sweet Home“ ist – jedenfalls nicht für sie. Doch wo auch immer die Probleme liegen: Der Blues ist die große Mutter, die niemals stirbt. Nein, sie lässt sich nicht aufhalten.
Als Gitarristin hat Rachelle Coba schon diverse Jobs gehabt: als Bandleaderin etwa für Matt „Guitar“ Murphy. Jetzt hat sie die Chance ergriffen, ihre eigene Stimme als Sängerin und auch mit ihrem ganz eigenen Gitarrenstil zu suchen. „Mother Blues“ ist ein verheißungsvoller Start – ein hörenswertes Album mit guten Songs. Und wenn Manager behaupten würden, hier fehlte der ganz große Hit: Diese ruhige Scheibe schleicht sich langsam aber sicher in die Gehörgänge.