Das Dreckige Dutzend der Blasmusik aus New Orleans ist bekannt geworden für die Einbeziehung der Rhythmen von Funk und Rhythm & Blues in die traditionelle Jazzmusik. Bei dem 1987 erschienenen Album „Voodoo“ wurden sie unter anderem von Dr. John, Branford Marsalis und Dizzy Gillespie unterstützt.
In den 70er Jahren war es um die traditionellen Brass Bands in New Orleans schlecht bestellt. Ursprünglich waren diese Orchester in der Zeit noch vor dem Jazz entstanden. Und im Leben der farbigen Community spielten sie eine wichtige Rolle nicht nur bei den Beerdigungen sondern auch bei gesellschaftlichen Veranstaltungen, Festen usw. 1977 suchte der Dirty Dozen Social and Pleasure Club eine eigene Band. Der Club war ein Verein, der für seine Mitglieder, die über keine Lebensversicherungen verfügten, beispielsweise ordentliche Beerdigungen organisierte. Doch zu dem Zeitpunkt existierten kaum noch welche dieser Orchester. Und so wurde die ursprünglich aus dem Projekt einer Kirchengemeinde hervorgegangene Truppe als Hausband engagiert. Musikalisch kam das einer kleineren Revolution gleich: Die Dirty Dozen Brass Band nahm sich die Rhythmen des Funk und kombinierte sie mit dem traditionellen Jazz. Heraus kam eine unwiderstehlich mitreißende Musik, die für alle nachfolgenden Bands zum Vorbild wurde.
Bald wurde die Band weltweit bei Tourneen und Festivals gefeiert. Und als sie 1987 ihr Album „Voodoo“ einspielte, waren Dr. John („It’s All Over Now“ – viel bekannter natürlich von den Stones), Branford Marsalis („Moose The Mooche“) und Dizzy Gillespie („Oop Pop A Dah“) im Studio dabei. Heraus kam ein Album, das noch heute zu unwillkürlichen Zuckungen im Tanzbein führt und jede Sommerparty in ein Tanzfest verwandeln kann.
In den nächsten Jahren nahm die Kreativität der Truppe leider ab. Doch spätestens seit Anfang des neuen Jahrtausends ist das dreckige Dutzend wieder auf der Höhe ihres Könnens angekommen. Als bislang letztes Album haben sie ein Remake von Marvin Gayes epochalen Album „What’s Goin‘ On“ veröffentlicht.