Drei Jugendliche, die mit Stil und jeder Menge Leidenschaft Blues und Bluesrock im Stile der 60er Jahre spielen: The Backyard Band aus Niedeggen-Rath haben bereits 2013 ihr selbstbetiteltes Debüt veröffentlicht. Und das ist, um es gleich zu sagen, absolut mitreißend.

Acht Songs in 36 Minuten: nicht nur von ihrem Stil und dem Auftreten her erinnern Moritz Zerrgiebel (g,mharm, voc), Sebastian Kleene (rhythm-g) und Maximilian Kleene an britische Bands kurz nachdem das erste American Folk Blues Festival zu Gast im Vereinigten Königreich war. Ihre Songs knallen voller Unbekümmertheit voll rein, das Energielevel bleibt konstant am oberen Anschlag. Und die Texte sind so, wie man das von Jugendlichen erwarten kann, die grad mal um die zwanzig Jahre alt sind. Hier wird nicht die Welt erklärt, hier wird gerockt, gejubelt oder geklagt.

Wie bei den jungen Stones oder The Who ganz am Anfang hört man die großen Vorbilder des Blues in jeder Note: Chuck Berrys Gefühl für knallige Riffs, Anklänge an Muddy Waters natürlich auch (wo ginge es auch ohne ihn im Blues?). Zuweilen erklingen auch John Lee Hookers Boogierhythmen in der Lesart von Canned Heat oder man fühlt sich an Bluessongs von ACDC zu Zeiten von Bon Scott erinnert. Aber all das in acht eigenen Songs von drei jungen Männern, die niemals wirklichen Unterricht hatten und sich alle Tricks selbst beigebracht haben mit Lehrbüchern, Youtube und anderen Hilfsmitteln.

Hier kann man als geborener Nörgler nur den Hut ziehen und sagen: Gut gemacht! Und hoffentlich gibts bald mehr von The Backyard Band zu hören.