Was braucht man für eine zünftige Party am Wochenende? Für The Blasters ist die Sache klar: Jump Blues, Rock & Roll, Country und etwas Tex Mex. Und vielleicht noch jemanden, der jodelt.„Fun on Saturday Night“ ist das erste Album der 1979 gegründeten Band seit 2005.
Eigentlich hatten sich die Brüder Phil und Dave Alvin The Blues Blasters nennen wollen, weil sie der Meinung waren, so hieße die Begleitband von Big Joe Turner, mit dem die beiden als Jugendliche (dank der Vermittlung von Saxophonist Lee Allen) mal auf der Bühne gestanden hatten. Doch hauptsächlich wurden The Blasters berühmt als Teil des Rockabilly-Revival Anfang der 80er Jahre. Shakin Stevens etwa brachte ihren Song „Marie Marie“ weltweit in die Charts. Dabei waren The Blasters musikalisch aber immer schon äußerst vielseitig. Nicht umsonst hieß ihr 1980 erschienenes Debüt „American Music“. Und in den letzten Jahren haben sie sich gerade durch Gitarrist Keith Wyatt immer mehr in Richtung Blues geöffnet, ohne aber die Liebe zum fröhlich dahergespielten Rock&Roll zu verheimlichen.
So machen sie jetzt etwa aus Magic Sams Blues „Love Me With A Feeling“ einen übermütigen Rocker. Die Countrynummer „Jackson“ (bekannt sowohl von Johnny Cash & June Carter als auch von Nancy Sinatra & Lee Hazelwood). von Phil im Duett mit Exene Cervenka gesungen wird ebenfalls gehörig beschleunigt (ohne aber den Ursprung im Country zu verleugnen). Und ihren eigenen Hit Marie, Marie verwandeln sie mit Unterstützung von Kid Ramos zu besoffenem Tex MEx. Und dann wird in „The Yodeling Mountaineer“ gar noch zünftig gejodelt, dass es von den nicht vorhandenen Bergen widerhallt.
Das ist auf dem Papier eine unmögliche Ansammlung verschiedenster Stile die so gar nicht funktionieren können in der Theorie. In der Praxis aber ist „Fun on Saturday Night“ einfach umwerfend gut und witzig.