Der Name ist Programm. Hits der Pop- und Rockgeschichte versetzt der Kölner Swinger Club in ein Trio aus Schweineorgel, Bass und Schlagzeug. Das Ergebnis ist unwahrscheinlich swingend und witzig.
Oh ja, ich gestehe es: Ich habe eine Schwäche für die Orgel. Nicht nur für die Kirchenorgel, diese Königin der Klangkunst. Nein auch für diverse elektroakustische Bauten von Hammond oder anderen Firmen. Nur leider ist die Musik, die darauf gespielt wird meist entweder intellektueller Jazz jenseits aller Spaßbereiche. Oder es taugt grad mal zum Soundtrack für Heimpornos. (So meinte mal ein Zuhörer während eines DJ-Sets, wo ich großartige Stücke von Jimmy Smith und ähnlichen Virtuosen auflegte.)
Mehr per Zufall stieß ich die Tage auf den Swinger Club aus Köln. Und dieses Orgel-Trio hat meiner Leidenschaft neue Nahrung verschafft. Schon mit ihrem Debüt „Welthits als Jazz“ haben sie klargemacht: Das Orgel-Trio als solches hat durchaus das Zeug für große Stadionkonzerte. Man muss sich bloß das entsprechend bekannte Material vornehmen und neu interpretieren. Hier konkret: Titel von ABBA’s Money, Money bis hin zu „Summer in the City“ werden auf der Orgel so herunter geswingt, dass selbst Orgelfeinde sich das Grinsen nicht mehr verkneifen können. Selbst intellektuell anspruchsvollere Hörer bekommen ihr Fett weg mit dem „Burning Down The House“ der Talkin Heads. Hier wird klar, dass Humor einfach zur Musik dazu gehört. Und Jazz hat durchaus das Zeug, in der Gegenwart wieder zur Tanzmusik zu werden.