Die Gitarre ist rauh, heftig und rockend. Und der Groove ist hypnotisch vorwärtsdrängend. Wenn Steve Hill singt, dann ergibt das einen Sound, der so gar nicht nach einer One Man Band klingt: Bei den Songs seines aktuellen Albums könnte man eher an ein Power-Trio denken oder an bluesrockende Duos im Gefolge der White Stripes, Black Keys oder anderen: Hier interagieren Gitarre und Rhythmus derartig variabel und druckvoll, dass man Steve Hill getrost als absolutes Phänomen unter den One Man Bands bezeichnen kann. In anderen Momenten klingt Hill wie ein fingerpickender Country-Blueser oder er lässt die Slide-Gitarre singen. Hinzu kommt, dass er ein faszinierender Songwriter ist, der sowohl klassischen Folkblues, als auch deftigsten Bluesrock und Rhythm & Blues im Stil der britischen Bands der 60er beherrscht.
Höhepunkte auf dem durchweg bemerkenswerten Album sind für mich der Opener „Still Got It Bad“ (so sollte Bluesrock einfach sein!) und Hills Version von Little Walters „Hate To See You Go“ mit seinem treibenden Beat und faszinierendem Call and Response zwischen Gitarre und Gesang und „Go On“.