Blues, Jamrock, ein wenig Soul und Popmelodien – bei Songwriter Steve Grandinetti stehen immer die Songs im Vorgergrund, nicht die Festlegung auf einen einzigen Stil. So ist sein neues Album „Heart of Me“ mit seinen 18 Songs auch eine musikalische Wundertüte. Oder sollte man mit Forrest Gump von einer Schachtel Pralinen reden, bei der man nie weiß, was man bekommt, bevor man probiert?

„Down In New Orleans“ und „Deaf Dumb And Blind“ waren die ersten Songs, die ich von Steve Grandinetti hörte. Bluesig, mit Grooves aus New Orleans und ziemlich viel Biss. Und dann das: „Heart of Me“ ist ein Popsong, der fast zerbrechlich daherkommt, verliebt und zurückhaltend. Das ist ein anderer Grandinetti, als ich zunächst erwartet habe. Und auch der zweite Song „Sweet Temptation“ geht zunächst sehr zurückhaltend los, bevor man merkt, mit wieviel Kraft und manchmal Empörung er hier bei der Sache ist. So geht es weiter – wechselnd durch die Stile, meist behutsam, immer aber irgendwie in seiner menschlichen Art immer für sich einnehmend. Und dann kommt der „Octopus Song“: Endlich eine rockige Gitarre – und bei Steve‘s Sprechgesang fühle ich mich maanchmal an den bösen Humor mancher Zappa-Songs erinnert. Noch eine neue Facette: Ja, man weiß wirklich bei einem Lied nicht, was einen als nächstes erwartet bei „Heart Of Me“. Dem Album fehlt scheinbar ein verbindendendes Thema, ein innerer Spannungsbogen. Doch später stellt man fest, dass es den nicht unbedingt braucht. Denn die Lieder sind alle auf ihre Art hörenswert, manche gar von bezaubernder Schönheit oder umwerfendem Witz. Nein – ein Bluesalbum hätte ich nicht erwarten sollen. Mein inneres Bild dieses Musikers war nicht zutreffend. Hier erlebt man einen Songwriter und Multiinstrumentalisten (nur manchmal gibt es Instrumente, die er nicht selbst eingespielt hat), der eine viel größere Bandbreite hat. Und es macht Spaß, sich von dieser musikalischen Wundertüte immer wieder neu überraschen zu lassen.

English

Blues, Jamrock, a little soul and pop tunes – songwriter Steve Grandinetti rather than the agreement to a single style always puts the songs in the foreground . So his new album „Heart Of Me“ with 18 songs is a musical grab bag. Or should we say „Forrest Gump“, a box of chocolates, you never know what you get before you try?
„Down In New Orleans“ and „Deaf Dumb And Blind“ were the first songs I heard from Steve Grandinetti. Bluesy, with grooves from New Orleans and pretty much bite. 
And then this: „Heart of Me“ is a pop song that comes along almost fragile, in love and restrained. This is another Grandinetti than I initially expected. And the second song, „Sweet Temptation“ is at first very cautious, before you realize with how much power and sometimes indignation, he is here in the matter. 
So it continues – alternating through the styles, mostly gently, but somehow in his human nature always winning favor for himself. And then there’s the „Octopus Song“: Finally a rocking guitar – and Steve’s rap sometimes reminds me of the wicked humor of some Zappa songs.
Another new facet. Yes, you really do not know what next to expect in „Heart of Me“. The album apparently is missing a connecting theme, an arc of suspense. But later it is found that it does not necessarily need it. because all the songs are worth listening to in their own right, some even of enchanting beauty and stunning wit. 
No – I should not have expected a blues album. My internal image of the musician was not appropriate. Here you can experience a songwriter and multi-instrumentalist (only some instruments were played by guest-musicians), which has a much larger bandwidth. And it’s fun to always get surprised by this musical piñata.