Spätestens mit ihrem dritten Album "Perennial Favorites" hatten die Squirrel Nut Zippers bewiesen, dass sie die kreativste und eigenständigste Band des Swingrevivals Ende des 20. Jahrhunderts waren. Neben Hits wie "Ghost of Stephen Foster" oder "Pallin With Al" finden sich Stücke, die nicht nur den Geist des traditionellen Swing hochhalten sondern auch amüsant die Gegenwart in Blick nehmen.
Während Bands wie Big Bad Voodoo Daddy fast historisch-kritischen Aufführungsmöglichkeiten nacheiferten oder Brian Setzer sein Orchester mehr zur Untermalung seiner Rockabilly-Gitarre nutzte, waren es die Squirrel Nut Zippers, die wirklich nach neuen Songs suchten, die die Lässigkeit des Swing in die Gegenwart transportierten. Dass sie zu einer Vorreitergruppe der ganzen Bewegung wurden, hatten sie dabei aber nicht nur der wirklich coolen Musik ihrer Alben sondern auch den Videos zu verdanken, die ihre Stücke in Zeiten vor youtube bekannt machten. War es erst "Hell" auf MTV, so brachte der preisgekrönte Clip zu "Ghost of Stephen Foster" auch das neue Album auf die Bildschirme.
Wer aber nur nach den optischen Reizen sucht, verpasst eigentlich den ganzen Spaß an dieser Band und besonders an ihrem dritten Album. Was die Truppe auszeichnet ist eine gerissene Verbindung des Oldtime-Jazz mit Swing – und vor allem mit jeder Menge Spaß an der Maskerade: Perennial Favorites ist eine Sammlung zwölf Liedern, die mehr als nur augenzwinkernd sich selbst und das ganze Gewese um einen möglichst authentischen Swing auf die Schippe nehmen. Manchmal fühlt man sich in die 20er Jahre zurückversetzt, sucht schon nach den passenden Zigarettenspitzen für die Party – doch dann merkt man: hier wird zwar die Vergangenheit gefeirt. Doch ebenso auch die Gegenwart. Und wer unbedingt sich lächerlich machen will mit einem möglichst authentischen Anzug, der soll es tun. Aber man braucht es nicht, um eine flotte Sohle aufs Parkett zu legen, wenn die Zippers dazu Lieder wie "My Drag" oder "The Kraken" anstimmen.