davina cloudZwischen New Orleans Jazz, Blues der 20er Jahre und Soul kann Davina Sowers alles singen. Und mit ihren Vagabonds spielt sie eine Musik, die nicht nur die Fans von Musik der 20er und 30er Jahre begeistern kann sondern ebenso auch die von Sängerinnen wie Amy Winehouse. „Black Cloud“ ist bereist das vierte Album der Truppe.

Man kann sich sehr leicht in die Irre führen lassen von diesem Album. Größer möglicher Irrtum: Die Herkunft von Davina and the Vagabonds. Beim ersten bis dritten Hören würde man schwören, sie kämen aus irgendeinem verräucherten Club in New Orleans. Dabei kommt die 2005 gegründete Band aus Minnesota. Und dennoch haben sie diesen klassischen Groove von New Orleans drauf und servieren scheinbar ohne Anstrengung ihre Mixtur aus klassischem Blues & Jazz mit einer Menge Kabarett im Sinne von Brecht/Weill und Tom Waits. Herrlich altmodisch die Arrangements und besonders das rumpelnde Kneipenpiano. Die Hornsection kann aber ebenso auch den Biss einer Soulband aus Memphis entwickeln und Sängerin Davina Sowers klingt plötzlich wie eine waidwunde Amy Winehouse. Und dabei wird klar, dass hier eben keine historischen Denkmalpfleger am Werke sind. Davina ist gleichzeitig Songwriterin. Und als solche hat zeitlose Songs geschrieben, die die ganze Gefühlspalette abdecken.

Besonders faszinierend: Diese unwahrscheinlich virtuosen Stücke kommen mit einer Leichtigkeit daher, die einen sprachlos macht. Nicht nur die Band – auch und vor allem die Stimme der Sängerin sind schlichtweg atemberaubend. Wie sie zwischen mädchenhaft-verschmitzt, lasziv und tieftraurig hin und her wechseln kann innerhalb weniger Takte! Man versteht, wie manche Kritiker hier den eigentlich übreflüssigen Vergleich zu Billie Holiday aus der Schublade holen müssen. „Black Cloud“ ist ein großartiges Album für Fans des akustischen Blues und Jazz. Und komischerweise hat auch die Empfehlung von amazon ihre Berechtigung, die die CD gemeinsam mit der aktuellen Scheibe von Adele an den Mann bringen will. Im Songwriting sind sich die beiden Frauen näher, als man zunächst glauben mag.

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