skapiraten_563789694Gerade im Bereich des Reggae und Ska gibt es zahllose gute bis großartige Bands, die sich den geltenden Marktmechanismen widersetzen. Freie Musik aus Deutschland und der Welt gibts in der neuen Playlist.

Der Beginn ist wie ein sehnsüchtiger Shanty in der Art von Tom Waits meets Element of Crime. Doch „Land in Sicht“ beginnt dann zu rocken wie nicht gescheit. Piraten greifen an – und das nicht nur auf den Weltmeeren. Sondern eben vor allem auch im Kampf gegen die Musikindustrie. Gerade im Reggae und Ska gibt es sie zu Hauf, Bands, die sich dem Musikmarkt entgegenstellen ohne dabei Abstriche an der Qualität ihrer Lieder zuzulassen. Jammin-Inc gehören mittlerweile zu den erfolgreichsten Bands, haben schon im Vorprogramm von Gentleman oder anderen gespielt. Ihre Alben wurden im sechsstelligen Bereich herunter geladen.

Auch Loudog gehören zu den deutschen Vertretern der Ska-Piraten. Auch wenn ihr jetzt veröffentlichtes neues Album über den normalen Tonträgerhandel ausgeliefert wird, stehen die Lieder selbst noch immer unter freien Lizenzen. Mit „Don’t become a cop“ machen sie hier eine freie Berufsberatung für zünftige Freibeuter.

Aus Argentinien stammen Baneros, die Ska mit den ganzen Einflüssen aus der lateinamerikanischen Musik vermischen. Talco aus Italien gehören zu der großen Gruppe der Bands, die den Ska mit dem Punk vermischen – und mit Tortuga ist ein passender Piratensong von ihnen zu finden. Wesentlich vielseitiger geht man bei den Goo Goo Clusters aus Paris zur Sache. Hier kommen auch Jazz, Blues oder Funk in die Suppe hinein. Für San’jyla (ebenfalls aus Frankreich) lautet das Rezept etwas anders: Reggae, Afrobeat, Ska und Groove gehören für sie in die Mischung unbedingt hinein. Besonders in Valencia ist ein Zentrum der spanischen Ska-Szene zu finden. Ki-Sap gehören, was die Zahl ihrer Veröffentlichungen angeht hier zu den produktivsten und spannendsten Acts.

Die Band Zapoy! aus Russland weiß selbst nicht so ganz, wie sie ihre Musik beschreiben soll. Die Truppe aus zwei Wanderarbeitern aus der russischen Provinz, einem Banker und einem Flugzeugbauer aus Moskau wird daher schon mal mit „Rolliking Kuban Folk-Rock with carefree tunes bei flute and bayan“ umschrieben. Da sind Moonbuggy aus Nottingham schon eher zu fassen. Sie spielen Reggae pur – nur die jazzigen Bläser stören manchmal die Klassifizierung.

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