Gut und Böse, oder genauer: Gott und Schnaps bilden die inhaltlichen Schwerpunkte des aktuellen Albums von Mr. Rick. Der kanadische Musiker vereint in seinen Songs Country, Western Swing, Gospel und Blues zu einer Amerikana-Mixtur.

„Lieb Whiskey und fürchte Gott“ zitiert Mr. Rick das Motto seines Albums. Und so singt er über die Verlockungen, die einem die Schnapsflasche immer wieder zuflüstert ebenso wie über das Himmelreich, über den Schnapsladen ebenso wie über die ernsthafte Bekehrung. Die Songs stammen alle aus dem Repertoire von Künstlern der 40er und 50er Jahre.

Musikalisch kann man hier Bob Willis ebenso hören wie Hank Williams den ersten, Leadbelly ebenso wie den jungen Johnny Cash oder Blind Willie Johnson. Im Folkrevival der 50er/60er Jahre war das ein höchst aktuelles Konzept. Heute klingt das angenehm altmodisch und lässt einen am Tresen der Lieblingskneipe höchst zufrieden in sein Bierglas nicken. Die akustische Gitarre von Mr. Rick wird immer wieder von Fiddle, Klarinette und einem Backgroundsängern unterstützt. Irgendwie fühlt man sich dabei in die alte Grand Old Opry versetzt. Oder in unbekannte Teile des Soundtracks von „O Brother Where Art Thou“.

Altmodisch aber kein bißchen langweilig: Die Lieder über Gott und Schaps bringen den Säufer zum Weinen und zur Sehnsucht nach Erlösung. Toll!