Ulf WakeniusWährend MV tagsüber z.Z. unter dem mediterranen Klima ächzt, erlauben die lauen Nächte ungetrübten Genuss diverser Musik-Festivals. Erfreulicherweise beschränken sich hochkarätige Gäste dieses Jahr nicht nur auf den Klassik-Sektor sondern auch für die Jazzfreunde lohnt das lange Aufbleiben. Vergangenes Wochenende zum 30- jährigen Bestehen der Eldenaer – Jazz – Evenings konnte man mit Al Di Meolas New World Sinfonia und (tags drauf) Klaus Doldinger´s Passport Weltspitze bestaunen. Auch das wesentlich jüngere „see more jazz“-Festival in Rostock bot Außergewöhnliches: das Tingvall-Trio und anschließend das Ulf Wakenius – Quartett.

 

Martin Tingvall erwies sich als Klangmagier am Klavier,eigenständig aber durchaus erkennbar im Gefolge des vom Esbjörn-Svensson-Trio geprägten skandinavischen Sounds. Das Trio verschmolz gut zu einem mal meditativ mal energetisch geprägtem Stil, der nicht nur die anwesende Rostocker Fangemeinde erfreute. Gefällige Melodiebögen, ausschweifende Klangfächen – das war eine publikumswirksame Performance im schönen Freiluft- Ambiente des Rostocker Zoos.

Geballte Spielfreude bot dann auch das Ulf Wakenius – Quartett ; der skandinavische Gitarrist – u.a. aus seiner Zusammenarbeit mit Oscar Peterson weltbekannt- ist einer der führenden Vertreter eines gefühlvoll-virtuosen E- Gitarrenspiels, dass kurze knackige Funk-Anklänge ebenso in Szene zu setzen weiß wie Bebop-ähnliche oder Latino-Phrasierungen.

Die Überraschung waren in der Band jedoch Lars Jansson (p) und Paul Svanberg (dr); hier traf Spielfreude auf traumhaft sicheres Timing, dass man zunächst an angloamerikanische oder afrikanische Spitzenperformance glauben mochte – nein, Skandinavier.
Ein gelungener Abend mit – hoffentlich – Fortsetzung folgt.{module MartinStein}