alexrintuDie akustische Gitarre wirkt fast verloren in der Weite des Raums. Spärliche elektronische Klänge verstärken das Gefühl der Verlorenheit noch. Und dann die Stimme: Der indische Songwriter Alex Rintu singt über das Leiden an der modernen Welt.

Es sind Lieder eines hoffnungslosen Romantikers, Lieder über Desillusionierung und Glaubensverlust ebenso wie Stücke darüber, wie schön dieses Leben trotz allem sein kann. Und Lieder über die Hoffnung, die uns Menschen durch all das hindurchträgt.

Am Anfang seiner musikalischen Entwicklung stand Eric Claptons „Layla“ in der Unplugged-Fassung. Bis dahin – so gibt er zu – hatte Rintu noch nie was von Clapton gehört. Und er wusste auch nicht, dass Layla eines der besten Liebeslieder in der Geschichte des Bluesrock ist. Doch eines berührte ihn sofort: Die Gitarre als Instrument, mit dem man die ganzen Emotionen des Blues transportieren kann. Und weil er schon immer ein Instrument gesucht hatte, mit dem er seine Texte begleiten konnte, begann er zu lernen.

Den Unterricht holte er sich – wir befinden uns schließlich im Informationszeitalter und in Indien – bei youtube. Und hier weiteten sich auch seine musikalischen Einflüsse – er selbst nennt sich ein Kind von Google. So hört man jetzt in seinem Spiel jazzige Klänge ebenso wie die Tradition der Singer/Songwriter der 70er oder auch die Einflüsse von Gitarristen wie Leo Kottke. Schließlich ist das Netz in der Beziehung völlig vorurteilsfrei und erlaubt dem Suchenden, seine eigenen Wege zu entdecken.

Alex Rintu übte in seiner Highschool-Zeit sechs bis acht Stunden täglich. Und er fing an zu singen. Aber das passierte völlig im Verborgenen. Kaum einer seiner Freunde wusste, dass er überhaupt singen kann. Und als er drei Akkorde spielen konnte, begann er mit dem Schreiben von Liedern. Bald schon nahmen andere Musiker ihn wahr. Am College nahm er an den üblichen Wettbewerben teil und spielte in diversen Bands. Und danach begann eigentlich ein ganz anderes Leben, er begann einen gutbezahlten Job in einer Firma. In acht Monaten hatte er genug Geld für eine gute Gitarre und eine Stompbox verdient und sein Netzwerk zu anderen Musikern ausgebaut. Und so schmiss er den Job, um wirklich als Musiker zu leben. Neben seinen eigenen Auftritten spielt er als Sessiongitarrist.