Nach Paris kam die amerikanische Sängerin ursprünglich, um einen Abschluss in französischer Literatur zu machen. Später spielte sie Musical und fand mit dem Posaunisten Ben Van Hille einen musikalischen Partner. Gemeinsam gründeten sie die Band Bang Bang. Jetzt ist nach „The Wait“ mit „The Song Is You“ ein neues Album der Sängerin erschienen, eine mitreißende Mixtur aus Jazz, Pop, Soul und ein wenig Rock.

Ok, eines gleich zum Anfang: So eingängig und radiofreundlich sind nur wenige Alben, die mir zum Rezensieren auf den Schreibtisch kommen. Wenige sind auch so perfekt produziert und auf Hochglanz poliert. Aber sollte man das wirklich als negatives Kriterium anführen? Sicherlich nicht.

Denn wenn man genauer hinhört, dann haben wir hier ein Jazzalbum mit einer gehörigen Portion Swing und Soul, das einfach Spaß macht und machen soll. Da ist eine Sängerin, der man das Lächeln fast anhören kann. Und da sind Songs, die Mut machen sollen, eigene Entscheidungen zu treffen, seinen Weg in dieser Welt zu suchen. Und da ist eine Band, die einen eleganten Jazz spielt, den man sich auf der großen Showbühne eher vorstellen kann als im verrauchten Club.

Höhepunkte sind für mich das unwahrscheinlich swingende „Right On Time“, das zwischen Verruchtheit und Eleganz changierende Chanson „Quand On N’a Que l’Amour“, „Everyday“ und natürlich „Have My Way“ – näher als in dieser Nummer kommt Bennett dem Soul nicht. Und wie sie das macht – einfach toll!

Ein Album, dem man sicherlich demnächst in diversen Radiosendern begegnen wird. Auch dürfte es in diversen chicken Clubs und Bars schnell entdeckt werden. Denn „The Song Is You“ von Robyn Bennett & Bang Bang ist einfach ein mitreißendes Album. Wer hier Avantgarde vermisst, der hat natürlich recht. Wer aber wie ich der Meinung ist, dass Jazz dann am besten ist, wenn er zum Tanzen einlädt, der wird dieses Album begrüßen.