Ist es Jazz? Ist es Funk? Oder ist es Reggae? Was die Spanier von Pasión Sintética auf ihrem aktuellen Album „Rufianes“ servieren, ist all das. Und zwar in äußerst tanzbarer und sommerlicher Art und Weise.
Wenn es in der Welt ein wenig gerechter zugegangen wäre und statt des Rock’n’Roll auch immer mal wieder aktuelle Jazznummern ihren Platz in den Hitparaden eigenommen hätten, wäre diese Musik heute für einen Platz in den Charts gut. Denn das bei Jamendo veröffentlichte zweite Album „Rufianes“ des Madrider Sextetts Pasion Sintetica hat vor allem eines: Jede Menge Grooves aus den Regionen zwischen Karibik, Lateinamerika und den Soulclubs der schmutzigeren Art. Die Musik geht sofort in die Beine und versetzt einen selbst am Rechner unwillkürlich in rhythmische Schwingungen. Doch dabei bleibt es nicht – und das macht die Scheibe zu einer der besten Neuentdeckungen im Bereich der freien Musikszene seit etlichen Monaten: Die Musik ist nicht einfach nur großartige Tanzmusik, sondern bietet auch dem Kopf noch eine Menge Vergnügen – man folge nur den wild drauflos jagenden Saxopholinien: Das ist Jazz, wie er so schräg selbst im Mojo-Club selten zu hören sein dürfte. Aber genau dorthin gehört die Musik von Pasion Sintetica eindeutig. Eine großartige Neuentdeckung für mich auf jeden Fall.