Wie steht‘s heutzutage um den Blues? Wenn es nach der tesanischen No Refund Band geht, ist musikalisch zwischen Bluesrock, Soulblues und klassischen Spielarten alles in Ordnung. Das könnte man jedenfalls aus ihrem aktuellen Album „Current State of Blue“ ableiten.
Es gibt Dinge, die kann man nicht kaufen. Die Beatles und zahllose andere haben in dieser Beziehung von der Liebe gesungen. Aber auch der Blues gehört dazu. Du hast massenhaft Geld? Das nützt dir rein gar nichts. Du kannst den Blues nicht kaufen. Und dazu swingt die Band mit vollem Bläsereinsatz. So sollten Bluesalben öfter anfangen. Doch für die Band um Sänger/Gitarrist Ricky Jackson hat noch mehr auf Lager: Ob sie im Titelsong jazzig-relaxt daherkommen oder bei „Love Unmade“ gar ein wenig an Santana erinnern. Es geht auf diesem Album (ähnlich wie auch bei Tas Crus neuer Scheibe) einmal quer durchs Gelände des Blues und verwandter Stile. Und das Seltsame ist: Bei den Songs, die die Band selbst geschrieben hat, funktioniert das prächtig. Nur bei den Coverversionen wie „Mississippi Queen“, „Still Got The Blues“ oder Claptons „Bell Bottom Blues“ wird zuviel Ehrfurcht vor den gezeigt und die eigene Note fehlt mir da doch zu sehr.
Aber abgesehen davon: „Current State of Blue“ ist eine tolle Scheibe, die man allen Bluesfans empfehlen kann.