2015 kam der australische Sänger und Gitarrist John McNamara bei der International Blues Challenge bis ins Halbfinale. Für sein neues Album „Rollin With It“ kehrte er nach Memphis zurück und spielte gemeinsam mit Veteranen von Stax und anderen Labels ein Soulbluesalbum ein, dass den Künstler auch international bekannt machen dürfte.

Die Retro-Welle geht weiter. Klassische Soulsounds der 60er sind auch 2017 noch für viele aktuelle Künstler das Mittel der Wahl, um ihre Botschaften zu verbreiten. John McNamara etwa stammt zwar aus Australien. Doch seine Vorbilder sind Musiker wie Otis Redding, Sam Cooke, Bobby „Blue“ Bland und andere aus den Grenzbereichen zwischen Soul, Blues und Funk.

Der Gesang ist Soul von Feinsten. Doch wenn McNamara in die Saiten greift, dann ist das Blues von vorn bis hinten. Nehmen wir etwa den Opener „One Two Of A Kind“, eines von sechs Stücken des Albums, die aus seiner eigenen Feder stammen. Von Anfang an ist man musikalisch in Memphis, denkt an Otis Redding. Doch wenn die Gitarre schneidend ihre Kommentare zwischen die Bläser setzt, dann ist das etwas ganz Eigenes.

Wobei das Studium der Klassiker auch für McNamara wichtig ist. Die Coverversionen auf dem Album umfassen neben „Security“ auch Nummern, die zunächst von Bobby Blue Bland bekannt gemacht wurden. Herausragend etwa „Ask Me Nothing (But about the Blues)“. Das ist fast die Definition von Soulblues.

Insgesamt ist „Rollin With It“ eine fette Empfehlung wert für alle Freunde klassischer Soulsounds. Neben Curtis Salgado, John Nemeth und anderen Heroen sollte sich John McNamara schnell einen eigenen Platz in der Bluesszene erspielen können. Ich bin jedenfalls schon gespannt auf neue Musik von ihm.