Nigel Kennedy vor der Royal Albert Hall, London Photo: Alexa Pentecost / EMI Classics UKGemeinsam mit der Krakauer Band Kroke veröffentlichte der britische Geiger 2003 ein Album, das von der Folklore Osteuropas und dem Klezmer ebenso inspiriert ist wie von der Klassik und von Jimi Hendrix.

Man kann dem mittlerweile aus den Jugendjahren herausgewachsenen Nigel Kennedy sicherlich nicht vorwerfen, er hätte es sich in seiner Karriere je einfach gemacht. Neben den „normalen“ Klassikkonzerten mit dem üblichen Repertoire zwischen Bach, Vivaldi und Beethoven hat der schon früh Grenzen in Richtung Jazz (immerhin hatte er Unterricht auch bei Stephane Grapelli), Rock und Folk unternommen.

2003 hat er gemeinsam mit Kroke ein Album veröffentlicht, dass (unabhängig von der Stilistik) zu seinen besten überhaupt gehört: East Meets East ist ein Ausflug in Richtung Klezmer und osteuropäischer Folklore. Kennedy und das Krakauer Trio Kroke musizieren dabei mit einer Intensität und mit dermaßen viel Seele, dass der Hörer schon von den ersten Takten gefangen genommen wird. Da schwelgen die Musiker (zeitweise noch um eine zweite Violine, um Percussion oder einen Bass verstärkt) in jüdischer Seeligkeit – und plötzlich lässt Kennedy zu arabischer Percussion seine E-Geige im Stile von Jimi Hendrix heulen und vertreibt romantische Anwandlungen restlos.

Man spürt in praktisch jedem Stück, dass sich hier Musiker gefunden haben, denen es nicht darum geht, einen bestimmten Markt zu bedienen sondern denen ihre eigene Musik wichtig ist. Und das macht East Meets East zu einem nur zu empfehlenden Meisterwerk der Folk- und Weltmusik.

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