In der Musik von Naomi Wachira trifft der amerikanische Folk und Blues auf die Musik Kenias. Beim Hören ihres selbstbetitelten Debüts kann man sich sowohl an Tracy Chapman als auch an Miriam Makeba erinnert fühlen.
 

Ich weiß nicht, wann ein aktuelles Folkalbum mich in der letzten Zeit von der ersten Note an so gefangenen genommen hat: Eine Stimme voller Wärme und Zuversicht, begleitet von Bass, Cello, Schlagzeug und Percussion. Hinzu kommen ab und zu noch unterstützende oder antwortende Chöre. Naomi Wachira schreibt Lieder, die zwar die gesellschaftlichen Realitäten reflektieren und kritisieren. Doch tut sie das nie mit einer vordergründig revolutionären Pose sondern mit der Intensität einer Predigerin, mit der Liebe, die das Gegenüber überzeugen will. Hier singt eine starke Frau, die es doch niemals nötig hat, als kratzbürstige Emanze ihre innere Schönheit zu verstecken.

Die Pfarrerstochter, geboren in Kenia und schon als Kind mit der Familienband unterwegs, ist inzwischen in Seattle heimisch geworden. 2013 wurde sie zu Seattles bester Folksängerin gewählt. Ihr von Damien Jurad produziertes Album zählt schon jetzt zu den schönsten Folkalben 2014.