Those arms are drawn,
Shemekia Copeland „Uncivil War“
gloves are off,
smiles are gone,
We’re all talking tough
Was Shemekia Copeland in ihrer aktuellen Single „Uncivil War“ beschreibt, trifft die aktuelle politische Lage genau: Alte Wunden werden aufgerissen, Rücksicht wird von keiner Seite genommen. Die Gesellschaft der USA schlittert immer mehr in einen mit Worten und immer mehr auch mit Taten geführten Bürgerkrieg hinein. Ein „unzivilisierter Krieg“, bei dem es keine Sieger geben wird.
Shemekia Copeland ist nicht die einzige Bluesmusikerin, die sich mit Songs in die Debatte einmischen. Elvin Bishop und Charlie Musselwhite machen ganz deutlich Donald Trump als einen der Hauptschuldigen aus, ein Präsident, der gern König sein möchte.
Know what I like about the guy? Not a doggone thing
Elvin Bishop & Charlie Musslewhite – What The Hell“
I want to know, how can four years seem so long?
Lord have mercy, what the hell is going on?
singen sie in „What the Hell“.
Und auch „Living In a Burning House“ von Selwyn Birchwood könnte man ohne große Verrenkungen als Debattenbeitrag begreifen: Man spürt, dass das Haus brennt, aber der Protagonist ist zu veräangstigt, um etwas zu tun, zu fliehen hauptsächlich (von Löschen ist gar nicht die Rede).
Drei Songs, drei ganz unterschiedliche Statements zur Lage der Nation. Schon lange nicht mehr war Blues nicht mehr so aktuell und politisch wie im Jahre 2020. Doch wer hört zu? In den normalen Radiostationen kommt diese Musik nicht vor. Nur Fans nehmen Songs wie diese wahr.
Viel mehr Wirkung in der Öffentlichkeit bekommen Hiphopper wie „Run The Juwels“ mit ihrem aktuellen Album „JD4“ und ihren Beiträgen zu „Black Lives Matter“ darauf. Allerdings konzentriert sich die Debatte im Hiphop paar Wochen nach Erscheinen des Albums schon wieder auf die „normalen“ Themen wie Sex in allen Stellungen. Und das kommt Herrn Trump wahrscheinlich sehr gelegen.