Wegen ihrer Outfits hat man die australische Bassistin und Sängerin Anni Piper schon mal als „Betty Page des Blues“ bezeichnet. Klar spielt die mittlerweile in den Staaten lebende Musikerin gern mit ihren weiblichen Reizen. Doch wer sie darauf reduziert, verpasst eine der besten Sängerinnen und Songwriterinnen des Bluesrock.

Am Anfang war vor allem die Liebe zur Musik von Stevie Ray Vaughan. Doch nicht erst seit ihrem neuesten Album „Blow Up Doll“ zeigt sich Anni Piper als Meister aller Klassen. „Uncrustable“ geht los mit einem Drumgroove und einer mitreißenden Basslinie. Und erst dann kommen die sexy Lyrics hinzu. Großartiger Opener!

„Geet Right Church“ von Mississippi Fred McDowell wird von Piper und ihren Mitstreitern direkt in die Welt des North Mississippi County versetzt. „Big Bengal“ ist ein swingender Shuffle mit zwei bemerkenswerten Gitarren. Und Bruce Springsteens „Pink Cadillac“ wird zu seinem hypnotischen Slowblues. So geht es weiter im Wechsel von eigenen Nummern und inspirierten Versionen von Klassikern. Hier ein Album, das man unbedingt mindestens drei Male hören muss. Denn bei jedem Durchgang sind neue Facetten zu entdecken. Unbedingt empfehlenswert!