Marva und SolomonBurke

Am 23. März starb die „Blues Queen von New Orleans“ Marva Wright an den Komplikationen von zwei Stürzen. Sie wurde 62 Jahre alt.

Geboren am 20. März 1948 begann sie mit neun Jahren erstmals Solo zu singen – vor dem Gospelchor einer Baptistengemeinde, der von ihrer Mutter geleitet wurde. Sie hatte ihr den Klassiker „A Closer Walk With Thee“ beigebracht. Doch irgendwie ging der erste Auftritt gründlich schief – sie konnte keinen Ton hervorbringen. Doch das war nur bei diesem Auftritt so. Später konnte sie bei großen Festivals wie dem New Orleans Jazz and Heritage Festival allen anderen Sängern die Show stehlen mit ihren vom Gospelsongs genauso wie mit heftigsten Bluesnummern.

Beeinflusst wurde sie in ihrer Jugend beispielsweise von der großen Mahailia Jackson, die trotz der Weltkarriere immer wieder ihre eigene Familie in New Orleans besuchte. Ihre Mutter war befreundet mit Marvas Mutter und so sah man sich häufig. Während ihrer Jugend sang Marva häufig mit Gospelchören in der Stadt. Doch erst 1974 kam so etwas wie ein erster kleiner Schritt in das Musikbusiness. Damals fragte [[Joe Cocker]] sie, ob sie nicht bei seiner Version von „I Heard It Through The Grapevine“ Backup singen würde. Viel Geld gab es dafür wahrscheinlich nicht. Aber der Job führte zu weiteren etwa mit Allen Toussaint. In der Kirche redete sie nicht davon, was sie da so machte. Denn sie fürchtete, man würde sie als Sünderin betrachten. Sie arbeitete damals hauptberuflich an einer Schule.

Profimusikerin wurde sie allerdings erst mit knapp vierzig Jahren – im Jahr 1987. 1986 war sie durch eine rein weiße Bluesband wieder auf den Geschmack an der Musik gekommen. Ein Jahr später eröffnete sie schon Konzerte für Koko Taylor. Und fünf Jahre später war sie in New Orleans so bekannt, dass sie wie selbstverständlich jedes Jahr zum Jazz Fest eingeladen wurde. In den USA insgesamt war sie längst nicht so bekannt (so hat sie bis heute noch nicht mal einen eigenen Eintrag in der Wikipedia). In Europa allerdings, wo sie bei zahlreichen Bluesfestival zu erleben war, schätzte man sie als großartige Performerin sowohl von Gospel als auch von Powerblues.

Als Katrina 2005 New Orleans zerstörte, verlor sie alles – ihr Haus, ihre Juwelen (einer ihrer Spitznamen war „the Glitter Queen“), Computer und Erinnerungen an fast 50 Jahre Musik. Durch Benefizveranstaltungen sammelten Freunde und Musiker Geld, um ihr einen Neuanfang zu ermöglichen.