Sie waren eine der wenigen nicht peinlichen Bands der 80er Jahre. Mit ihrem Ska erzählen sie noch immer Geschichten aus dem Alltag der britischen Arbeiter. Und sie bringen die Menschen zum Lächeln und Tanzen. Jetzt erscheint ihr neuntes Album „The Liberty of Norton Folgate“.
Es ist schlimm: den meisten fällt zu Madness nur das zu Tode gequälte „Our House“ ein. Dabei waren und sind Madness in England noch immer eine Institution, deren Madstock-Konzerte zu Massenaufläufen führen. Und sie haben zahllose Singles geschrieben, die bei aller musikalischen Witzigkeit oft treffender den Alltag der arbeitenden Menschen schildern als andere Bands.
Jetzt erscheint mit The Liberty of Norton Folgate (in Deutschland lieferbar ab 19. Juni) ihr neuntes Studioalbum. Und noch immer stimmt der traditionelle nutty-Sound, trötet das Sax und sägt die Gitarre. Die Geschichten sind noch immer melancholisch – was hat sich in den letzten 30 Jahren schon wirklich verbessert? Und doch bleiben Madness auf ihrem Album nicht in London hängen sondern machen musikalisch gar einen Ausflug nach Africa. Oder wollten sie nur nach dem traurigen Fährmann auf dem „Nightboat To Cairo“ aus den 80er Jahren Ausschau halten?