Ein Neuanfang auch in musikalischer Hinsicht ist dieses Bluesrockalbum: Hatte Layla Zoe bei den letzten Scheiben noch Henrik Freischlader als Produzent und Songwriting-Partner an der Seite, so hat sie die Stücke für „Breaking Free“ gemeinsam mit dem Gitarristen Jan Laacks geschrieben. Und das gibt musikalisch gleich eine ganz andere Härte in der Musik. Beim Opener „Backstage Queen“ sind die Riffs mehr die von Led Zeppelin als von Bluesbands. Klassische Shuffle hört man auf dieser Scheibe eher weniger. Aber Layla war noch nie die klassische Bluessängerin sondern immer schon die Rockerin mit einem Fuß im Blues.
Bei „Highway of Tears“ lässt sie sich gleich elf Minuten Zeit für einen Slowblues mit einer Gitarre, die verdammt nach Gary Moore klingt. Und für mich sind es immer mehr die langsamen Stücke, die ihrer Stimme die Chance geben, sich in ihrer ganzen Kraft und Schönheit zu entfalten. Auch der verhalten losrockende Titelsong gehört dazu. Und wenn sich die Sängerin bei der Coverversion des Albums bis zum Hals in „Wild Horses“ von den Stones reinkniet, dann bleibt einem kaum noch was zu sagen hinterher.
Mir persönlich wäre es lieber, wenn Layla Zoe sich wieder mehr auf den Blues besinnen würde. Doch ich glaube, die zahlreichen Fans, die diese charismatische Sängerin dies- und jenseits des Atlantics hat, mögen sie vor allem als eine Rockröhre, die mit jeder Menge Soul und Engagement die Power der Hippiezeiten wieder erwecken kann. (Ruf/in-akustik)