In der nordöstlichen Provinz macht man sich ja keine Vorstellung davon, was für ein Musikertreff Berlin mittlerweile geworden ist. Songwriter JZ James hat für „A Great Notion“ dort Musiker aus den USA, Kanada, Wien und selbst aus Berlin gefunden. Und ob das nun der Wiener Trompeter Paul Swing, Gitarrist Nick Morrison aus Chicago oder der kanadische Harpspieler „Wildduck“ Pete Wessa sind: sie haben sich drauf eingelassen, die fünfzehn Songs des Würzburgers live im Studio zu spielen mit einer Energie und Leichtigkeit, dass es einem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Wer allerdings nach Genreschubladen sucht, der hat es bei einem solchen Album schwer. Mal spielt JZ James fast hypnotischen Delta-Blues, der dann von einer swingenden Trompete in den frühen Jazz aus New Orleans transportiert wird. Bei „Christmas Night In Hanoi“ liefert die akustische Gitarre fast barocke Läufe, während die Stimmung eher an einen düsteren Kellerblues von Tom Waits erinnert. An anderen Stationen der musikalischen Weltreise klingt der Songwriter wie ein Countrybarde am Ende des Wegs, während die Slide-Gitarre Erinnerungen an Ry Cooder wachruft.

„A Great Notion“ ist ein Blues- und Rootsalbum der Extraklasse. JZ James hat sich komplett vom Punk und Rock verabschiedet und schreibt Songs, wie sie hierzulande sehr selten sind. Unbedingt reinhören!