The Johnnie Taylor Philosophy Continues ist das vierte Album des Soul- & Bluessängers für Stax in Memphis. Doch anders als beim Vorgänger „Raw Blues“ wollte man ihm hier ein mainstreamtaugliches Outfit verpassen. Der Versuch ging mit Abstrichen daneben.
Das Album beginnt mit einem zünftigen Kracher: I Wanna Testify ist eine Neuauflage eines Titels von Parliament und dementsprechend schöner Funk. Doch es kommt an Taylors Hit „Who’s Makin Love“ heran. Danach wird das Album allerdings schnell langweilig. Produzent Don Davis hat Taylor jede Menge Streicher und schluchzende Backgroundchöre verordnet. Doch der Soul selbst wirkt wie auf Zimmertemperatur heruntergekühlt.
Das ist einfach nicht der Stoff, den man von ihm erwartet hat: rauher direkter Soul mit Gospelanklängen? Fehlanzeige. Ebenso fehlt der Bezug zum Blues. Schon beim Erscheinen im Jahr 1969 waren die Fans von Titeln wie Love Is a Hurting Thing oder Games People Play enttäuscht. Lediglich mit dem politischen Statement I Could Never Be President und mit Love Bones tauchte Taylor deshalb auch in den Hitparaden auf. Besserung brachten da erst spätere Platten wie etwa das zwei Jahre später veröffentlichte Album One Step Beyond.