Zu seinem 70. Geburtstag veröffentlicht John McLaughlin sein zweites Album mit seiner aktuellen elektrischen Band The 4th Dimension. Das Album bringt Erinnerungen an den Fusionjazz der 70er ebenso hervor wie es die Liebe des Gitarristen zur indischen Musik immer wieder aufblitzen lässt.
Plötzlich sind sie wieder da, die Erinnerungen an ellenlange Plattensessions im Internat der Penne. Da liefen dann Weather Report, Billy Cobham, Frank Zappa oder auch Yes. Und natürlich auch das Mahavishnu Orchestra. Man wiegte sich in den treibenden Rhythmen, versuchte die komplexen Kompositionen nachzufühlen. Es waren die 80er Jahre. Und diese Musik war damals so out wie nur denkbar. Aber man fühlte sich als Teil einer wissenden Elite in einem Meer der Ignoranz. Wie die Liebe zu verschiedenen Dichtern,verging auch die zum Fusionjazz im Laufe der Jahre und blieb eine Erinnerung, die man gern verschweigt.
Warum eigentlich muss man sich fragen, wenn man heute „Now Here This“ anhört? Hier ist sie wieder, die unbändige Energie, das mitreißende Zusammenspiel von vier Musikern und die Musik, die sich aus den verschiedensten Ströumungen speist: R&B trifft auf Jazz trifft auf Funk und indische Ragas. Und das wird mit einer Spielfreude dargeboten, die so viele aktuelle Rock- & Popalben einfach vermissen lassen. Gut, dass jemand wie John McLaughlin einem mal wieder in Erinnerung ruft, wie aufregend und eingängig Jazz sein kann. The 4th Dimension besteht neben McLaughlin aus Keyboarder/Drummer Gary Husband, Bassist Etienne M’Bappe und Schlagzeuger/Percussionist Ranjit Barot.