CoverAuf dem Cover sieht er zwar aus wie eine Kreuzung aus Elvis, Robbie Williams und Morrissey. Aber seine Musik ist Bluesrock mit einigen Soulanklängen. Joel DaSilva legt mit seiner Band The Midnight Howl jetzt ein ansprechendes Debüt vor.

Mit Hep Cat Boo Daddies hat Joel DaSilva schon Konzerte für die White Stripes oder ähnliche Bands eröffnet. Damals spielte er noch Psychbilly. Und diese Einflüsse kann man bei Boogienummern "Boogie Real Low" (eindeutig ein Anspieltipp) auch noch mit seiner neuen Band hören. Allerdings nimmt er hier die klischeebeladenen Geschichten der Psychobillies heraus und rockt statt dessen zu amtlichen Boogiegrooves die Bluesthemen. Wenn er nicht gerade in "Heart Of My Father" nicht nur an seinen früh verstorbenen Vater sondern auch an dessen musikalische Wurzeln auf dem Balkan oder Russlands erinnert – und damit eine der für mich schönsten Nummern auf dem Album kreiiert. Gemeinsam mit Albert Castiglia spielte er "Hard Times" ein, eine Jugendgeschichte für gegenwärtige Bluesmen: Aufwachsen nicht auf den Baumwollfeldern sondern in der Umgebung rostiger Autowracks und zusammenbrechender Wohnwagen. Großartiger Song, wunderbar vorgetragen!

Insgesamt ist "Joel DaSilva & The Midnight Howl" ein bunter Querschnitt durch diverse Bluesstile. Das wirkt auf Dauer leider noch ein wenig unentschlossen und uneinheitlich. Doch der Sänger und Gitarrist hat hier ein Album vorgelegt, was neugierig auf weitere Aufnahmen macht.