Nachdem er etliche Jahrzehnte als Sideman von Stars wie J.B. Hutto und anderen unterwegs war, hat Joe Zaklan mit „There Ain’t No Better Time“ ein Album unter eigenem Namen veröffentlicht. Hierauf Die Scheibe enthält lyrischen bis rockenden Gitarrenblues mit mehr als ein wenig Jazzfeeling.
Klar, die Experten, die die amerikanische Bluesszene seit den 70er Jahren verfolgen, können wahrscheinlich mit dem Namen von Joe Zaklan etwas anfangen. Schließlich war er doch 1976 schon als Rhythmusgitarrist in einer Aufnahme von George Wild Child Butler zu hören. Und war er nicht auch mal eine Weile bei Canned Heat? Das allerdings sind eher müßige Glasperlenspielereien. Es bleibt der Fakt: „There Ain’t No Better Time“ ist das Debütalbum eines praxisgestählten Gitarristen. Dass es so lange gedauert hat, bis es zu einer Veröffentlichung unter eigenem Namen kam, hängt wohl an der überzogenen Selbstkritik von Zaklan. Er habe sich nicht vorstellen können, selbst zu singen, erklärt er. Dass Zaklan diese Angst zu Unrecht hatte, zeigen die Nummern seines Albums mehr als deutlich: Vor allem in den lyrischen Passagen singt er unaufgeregt und manchmal fast einschmeichelnd. Nein, er mag nicht der nächste Howlin Wolf sein – nicht mit dieser Stimme. Und auch auch ein Al Green wird aus ihm nicht mehr. Aber er ist ein mehr als angenehm zu hörender Sänger. Und wenn die Jahre als Begleitgitarrist ihn eines gelehrt haben, dann ist es eine abgeklärte Weisheit, die jüngen Künstlern im Sturm der Hormone oft abgeht. Seine Gitarre singt lieber, als dass sie technische Finesse zelebriert. Und statt heftiger Riffattacken kommen überlegte Licks, die seine Liebe zum Jazz erkennen lassen.
So ist „There Ain’t No Better Time“ zwar nicht die Neuerfindung des Blues, nicht die nächste Revolution. Aber es ist ein äußerst kompetentes und hörenswertes Bluesalbum mit Anklängen an Jeff Healy, Chicago Blues und den klassischen Rhythm & Blues (inklusive Hammond und Saxophon) und zeitweiligen Ausflug bis hin in den Reggae.