Van Morrison hat James Hunter mal eines der am besten gehüteten Geheimnisse des Rhythm & Blues Englands genannt. Ok, das ist seit seinem 2006 erschienenen und für einen Grammy nominierten Album „People Gonna Talk“ ein ganzes Stück britisches Understatement.
Aber im Bereich des Retro-Soul um Winehouse und andere steht der britische Sänger und Gitarrist immer noch als Ausnahmeerscheinung da. Dabei sind die Vergleiche mit Amy Winehouse bei Hunter nicht wirklich angebracht. Denn einerseits ist er schon seit 20 Jahren mit seiner Musik unterwegs. Und außerdem ist er wesentlich mehr „Retro“ als die diversen Amys. Bei Hunter herrscht musikalisch der Soul der 60er. Ohne Verweise auf aktuellen Britpop singt er sich mit knarzenden Saxophonen und grummelnden Gitarrenlicks durch 14 Lieder. Und schon nach 40 Minuten ist das Vergnügen schon vorbei. Aber vorher muss man sich – vorausgesetzt man sitzt beim Hören bei der Arbeit – extrem zusammenreißen, um nicht loszutanzen. Der Groove der Stücke ist unwiderstehlich.