Kuratorin Beate Bugenhagen freut sich auf den Abend mit Pommerscher Musik aus vier Jahrhunderten am 19. November in St. Jacobi. (Foto: Uwe Roßner)

Kuratorin Beate Bugenhagen freut sich auf den Abend mit Pommerscher Musik aus vier Jahrhunderten am 19. November in St. Jacobi. (Foto: Uwe Roßner)

Diese Konzertreihe hat ihren festen Platz in diesem Monat in der Universitäts- und Hansestadt. Der Greifswalder November bietet in diesem Jahr wieder eine Spannbreite an spannenden Hörerlebnissen.

Am Sonnabend führen der Figuralchor der Rostocker St. Johannis-Kantorei, der Greifswalder Domchor und die Danziger Philharmoniker unter der Leitung von LKMD Frank Dittmer im Dom St. Nikolai Giuseppe Verdis „Messa da Requiem“ auf.

Den Fokus auf die pommersche Musik hat das Konzert in St. Jacobi am 19. November. „Insbesondere geht es um Stettiner Komponisten“, sagt Kuratorin Beate Bugenhagen der Arbeitsgemeinschaft für Pommersche Kirchengeschichte. Ihnen gehören Andreas Fromm, Christian Spahn und Philipp Dulchius beispielsweise. In dem von der Arbeitsgemeinschaft für Pommersche Kirchengeschichte veranstalteten und vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Kulturreferentin für Pommern am Pommerschen Landesmuseum finanziell unterstützten Abend fehlt Carl Loewe nicht. Das Rabizo-Quartett führt das dreisätzige Streichquartett op. 24 Nr. des Ehrendoktors der Universität Greifswald auf. Rezitative und Arien aus „Das Sühneopfer des neuen Bundes“ bringen die Sopranistin Marzena Wiencis und die Organistin Agnieszka Roguska zu Gehör. „Viele wollen extra wegen Loewe kommen“, weiß Beate Bugenhagen aus Gesprächen. Viele Musik ruhe noch in den Archiven und bedürfe der Aufarbeitung. Von polnischer Seite geschehe dies. „Unser Ziel ist es die gemeinsame Geschichte und Kultur wieder ins Bewusstsein zu rücken“, ergänzt sie. Vielen jungen Menschen sei dies nicht bekannt, dass es etwas Gemeinsames auf beiden Seiten der Grenze gibt. Gelegenheitswerke aus dem 17. und 18. Jahrhundert spiegeln im Streifzug durch vier Jahrhunderte wider. die interkulturelle Zusammenarbeit zeige sich auch an den aus Polen eingeladenen Gastmusikern. Der Abend bietet auch den Gästen der internationalen, vom Greifswalder Musikwissenschaftler Prof. Walter Werbeck geleiteten Konferenz „Musikfeste im Ostseeraum im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert“ einen bereichernden Überblick über die einstige Kulturlandschaft.  

Mit einer César Franck (1822 – 1890) gewidmeten Orgelnacht klingt der diesjährige Greifswalder November am 26. November im Dom St. Nikolai aus. Diese stellt den französischen Komponisten und Begründer einer Orgelschule mit Lesungen aus Briefen, Dokumenten und durch seine Musik vor. Ganz dem Lebensstil des westlichen Nachbarn entspricht die Pause mit Käse und Wein aus Frankreich.