Hypnotische Grooves, Gitarrenriffs zwischen Blues und Heavy Metal und Songs, die von Einsamkeit und dem Unterwegssein ebenso erzählen können wie von Zombies: GravelRoad aus Seattle sind auf ihrem aktuellen Album „El Scuerpo“ vielleicht weniger hart als auf vorherigen Veröffentlichungen. Doch ihr Deep-Blues-Rock ist faszinierend wie immer.
Klar: GravelRoad lieben Black Sabbath. Jedenfalls die ganz frühen Black Sabbath. Anders wäre ein Song wie das achtminütige Riffmonster „Asteroid“ kaum vorstellbar, das sich düster drohend vor den Ohren aufbaut in gebremstem Tempo. Doch auf „El Scuerpo“ hat die Band sich weit häufiger auf ihre Wurzeln im Blues besonnen. Nicht nur in ihrer Fassung von Junior Kimbrough‘s „Lord Have Mercy“ hört man wieder die Grooves vom North Mississippi. Auch bei „Waiting For Nothing“ oder „Wolf On Down The Way“ merkt man in jeder Sekunde die wirkliche Blues-Energie gepeinigter Seelen, die nach Erlösung suchen.
Beim Bluesfestival in Eutin meinten einige geschockte Hörer: Die gehören doch eher nach Wacken. „El Scuerpo“ ist der Beleg dafür, warum GravelRoad eben doch die passenden Gäste in jedem Bluesclub sein sollten. (Knick Knack Records)