Die GEMA hat nach einem Jahr die Verhandlungen mit Youtube über einen neuen Lizenzvertrag abgebrochen. Begleitend zum Abbruch fordert die Verwertungsgesellschaft rund 600 seit dem Auslaufen des Lizenzvertrags 2009 illegal genutzter Videos zu löschen oder den Abruf von Deutschland aus zu sperren. Um die Verhandlungsposition mit Youtube zu verbessern hat die GEMA einen Verbund mit acht internationalen Verwertungsgesellschaften geschlossen. Dazu gehören unter anderem die amerikanischen Autorengesellschaften ASCAP, BMI und SESAC, die französische SACEM und SIAE aus Italien.
„Das Problem der illegalen Nutzung ist durch das Internet mittlerweile ein internationales. Plattformen wie Youtube sind nicht national beschränkt“, sagt Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der GEMA. Gemeinsam repräsentiere dieser internationale Verbund etwa 60 Prozent des Weltrepertoires.“ Die Forderung nach Löschung der ausgewählten Werke solle ein Zeichen setzen, dass die internationalen Verwertungsgesellschaften die anhaltende illegale Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke nicht akzeptierten. Wenn er dies wolle, könne der Verbund sämtliche Werke seines Repertoires von YouTube entfernen lassen. Darauf werde aber mit Blick auf die Bedürfnisse von Urhebern und Nutzern verzichtet. Die Rechteinhaber wollten, dass ihre Musik möglichst viel gehört werde, sofern sie vom Anbieter entsprechend lizensiert sei.
Das eigentliche Ziel sei, eine angemessene Vergütung der Urheber zu erreichen. Dafür wolle man mit YouTube zu einer neuen Vertragsvereinbarung kommen, die für beide Seiten tragbar sei. Seit dem der Vorgängervertrag zum 1. April 2009 ausgelaufen ist, haben die von der GEMA vertretenen Rechteinhaber keinerlei Tantiemen mehr für das bei YouTube gezeigte Repertoire mehr erhalten.