Man nehme ein wenig Latin-Jazz, afrikanische Rhythmen und ignoriere jegliche Grenzen. Heraus kommt im besten Fall so etwas wie die südafrikanische Band Freshlyground.
Alles beginnt im November 2002 im Botanischen Garten Kirstenbusch. Eine bislang unbekannte Band hat gerade ihr Debüt veröffentlicht und versucht im Musikbusiness Südafrikas Fuß zu fassen. Doch das ist gar nicht so einfach in einem Land, wo kulturelle und politische Grenzen immer noch quer durchs Land gehen. Jedenfalls dann, wenn man genau diese Grenzen schlichtweg ignoriert und so Rhythmen und Sprachen der verschiedensten Völker des Landes einbezieht und sie zu etwas neuem vermischen will. Doch schon drei Jahre später sind Freshlyground eine der angesagtesten Live-Bands, die bei Konzerten in der Provinz schon mal für einen Verkehrskollaps sorgen.
Das geht allerdings nur, wenn man wie die sieben Mitglieder der Band das Projekt wichtiger nehmen als nur die Musik. Voller Leidenschaft werden alle Wurzeln der Musiker verschmolzen. Und gleichzeitig ist jeder noch als Individuum wahrnehmbar. Musikalisch sticht bei der Band etwa die Verwendung von Flöten und Violinen aus dem popmusikalischen Einerlei hervor. Außerdem tauchen auch traditionelle afrikanische Instrumente in den Arrangements auf. Und dann ist da natürlich noch die Energie, mit der die Musiker bei Live-Auftritten (mittlerweile in aller Welt) die Massen zum Toben und Tanzen bringen. Verantwortlich dafür ist nicht zuletzt die charismatische Frontfrau Zolani. Sie sorgt als Texterin auch dafür, dass die Stücke der Band auch was für die Köpfe sind: Reflexionen über die Jugend in einem Land, das noch immer nicht wirklich zur Normalität gefunden hat.
Mittlerweile hat Freshlyground drei Alben veröffentlicht. Ein neues soll noch Anfang 2010 folgen.