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Man rief ihn schon mit den verschiedensten Spitznamen, den 1966 in San Antonio geborenen Gitarristen und Sänger: The Real Deal, Little Franky Blues oder The Texas Tornado. Das Spielen auf der Gitarre lernte er schon als Kind von seinem Vater, der mit den Bluesgrößen seiner Heimatstadt gemeinsam auf der Bühne stand. Und so absorbierte er schon früh den klassischen harten Texas-Blues aber auch Einflüsse aus Chicago oder dem Mississippi-Delta. 

Und auch wenn Macias immer seinen Vater als Haupteinfluss nennt, sind in seinem Spielen und Singen sämtliche relevanten Bluesgitarristen von Robert Johnson über Muddy Waters bis hin zu Jimi Hendrix oder Howlin Wolf zu hören.

„Du weißt schon, dass der Junge spielen kann“, meinte ein Freund seiner Mutter, als er ihn üben hörte. „Little Frank“ war damals 18 und spielte nur zu Hause. Doch danach nahm ihn sein Vater mit auf die Bühne. Und damit begann sein Leben als Bluesman ebenso wie als Songwriter. Doch drei Jahre später wußte er, dass er sich von seinem Vater lösen und sein eigenes Ding durchziehen muss. So landete er bei der Navy. Nach dem traditionellen Bootcamp zum Einstieg ins Militär landete er auf der USS Missouri, wo er eine eigene Bordband zusammensuchte. Als man sie spielen hörte, bekamen sich einen eigenen Proberaum auf dem Schiff und ein Offizier kaufte ihnen eine Anlage. Außerdem ließ er sich bei Tankstopps mitten auf dem Ozean oder auch für Truppen, die vom oder zum 1. Golfkrieg unterwegs waren, auftreten.


„Freedom“ war der erste Song, den er nach der Navyzeit aufnahm. Nach dem Ende der Dienstzeit blieb er für ne Weile in Kalifornien und kam erst nach einem Jahr zurück ins heimische Texas. Dort brachte er seine erste „echte“ Band zusammen. Gypsy waren im Prinzip paar alte Freunde, die gemeinsam Musik machen und es der Welt zeigen wollten. Doch nachdem die Truppe ein Demo mit drei Liedern aufgenommen hatte und so langsam bekannt wurde, brach sie schon wieder auseinander. Und hier ist der Punkt, wo aus dem Texas-Blueser ein Australier wird.

Denn als Reaktion auf den Bandsplit zog er nach Australien um, was er inzwischen als seine Heimat betrachtet. Schon 18 Jahre hat er jetzt mit einigen der besten australischen Musiker zusammen gespielt und tauchte auf den verschiedensten Festivals des Landes auf. Daneben leitet er The Underground City Blues Jam in Sidney. eine Session, bei der niemand den Saal verlassen darf, der nicht mindestens ein Lied gesungen hat. Doch erst 2009 nahm er mit „Ain’t It A Shame“ wieder ein Demo mit sechs eigenen Liedern auf. Mit seiner Band arbeitet er jetzt an seinem Debütalbum, was irgendwann in den nächsten Monaten erscheinen soll.