CoverVon ihren Ausflügen in den Jazz kehren Fool Dadaz Fire mit ihrem aktuellen Album  mit dem umständlichen Titel "Les Crépuscules de Jean « Sotomayor » Phratélie »" zurück in rockige Gefilde. Die 23 Titel kreisen nehmen den Hörer mit auf eine Reise in die persönlichen Abgründe des Sängers und Texters Jean-Christophe Folly.

Eigentlich ist das mal wieder eines der Alben, die ich guten Gewissens kaum richtig rezensieren kann. Doch dann ist da der Sog, den die Platte von Lied zu Lied entwickelt und die einen dann doch immer wieder innehalten lässt. Und so will ich einfach meinen Assoziationen freien Lauf lassen.

Was ist bloß aus Fool Dadaz Fire geworden, die zuletzt mit Ce Cri so einen souligen Jazz vorgelegt hatten? Hier werden die Chanson-Wurzeln der Band immer wieder von heftigen Gitarrengewittern gebrochen, rocken sich die Musiker die Seele aus dem Leib, um dann doch wieder bei jazzigen oder bluesigen Zwischenstücken anzukommen. Nur manchmal werden funkige Eskapaden nicht schon im Keim erstickt.

Es sind die Zeiten der Dämmerung, in denen die meisten Songs angesiedelt sind, die Zeiten für zwielichtige Gestalten und unheimliche Stimmungen. Es geht hier nicht um die klaren Entscheidungen, sondern um Blicke in die Abgründe der Welt und der Seele. Es sind die eigentlich furchterregenden Figuren, denen man da begeget, die man eigentlich nicht sehen will und die doch einen verhängnisvollen Sog auf einen ausüben. Und der Blick wird getrübt von jeder Menge Schweiß, Blut und billigem Fusel. Und dann kommt man wieder in diese verdammte Melancholie, die nur mit Geigen korrekt untermalt werden kann. – Klar: Fool Dadaz Fire haben den Weg (zurück?) zum Rock genommen. Doch eigentlich bleiben sie im tiefsten Innneren Chansonniers, Sänger und Geschichtenerzähler und nicht einfach nur zornige Rocker, die ihren Frust ablassen wollen. Und das ist auch gut so. Denn das macht ihr neues Album im Rockkontext vollkommen unverwechselbar und einmalig.

Erschienen ist J.S.P. bislang nur in digitaler Form. Doch die Band hat angekündigt, bei entsprechenden Verkäufen auch eine Auflage in physischer Form als CD herausbringen zu wollen.

Autor Bluespfaffe