Seit dem Ende von Cream und Blind Faith gehört die Musik von JJ Cale zu den großen Konstanten des Sounds von Eric Clapton. Mit „The Breeze“ und einer Menge von Freunden setzt er dem verstorbenen Freund ein Denkmal.
 

In dem Film „To Tulsa and back“, einem Porträt von JJ Cale, gibt es einen bezeichnenden Moment. JJ Cale steht auf der Bühne und spielt einen seiner Hits. Und Eric Clapton versucht minutenlang, den richtigen Groove und die richtige Tonart zu finden. So wie Cale klingt eben nur Cale. Seinen entspannten Sound kann eigentlich niemand kopieren. Man kann sich ihm nur annähern oder man versucht statt dessen, die Songs ganz auf eigene Weise zu interpretieren.

Auf „The Breeze“ findet man beides: Clapton versucht bei „Cajun Moon“ eine Kopie zu schaffen bis hin zur Blende am Schluss und bremst sich selbst unnötig aus. Viel besser ist das, was Tom Petty aus „Rock and Roll Records“ macht oder gar die Intensität, die Willie Nelson in „Starbound“ packt. Hier sind eigene Interpretationen, Würdigungen eines großartigen Songwriters zu hören. Auch Mark Knopflers typische Strat setzt bei „Train To Nowhere“ Akzente, die im Ohr bleiben.

Clapton selbst bleibt als Gitarrist hier zu häufig einfach blass, scheint wie damals auf der Bühne hinter Cale zu rätseln, wie man denn die Songs wirklich spielen kann. So ist „The Breeze“ für mich ein zwiespältiges Album geworden: Großartige Songs, teilweise hinreißende Beiträge von Freunden und ein blässlicher Star.