WP-Rezension-Musik

Es gehört schon eine große Portion Ironie dazu, sich in der Hochzeit der Hippiebewegung als Band den Namen WAR zu verpassen. Doch Eric Burdon hatte mit der Umbenennung einer in Los Angeles beheimateten Cover-Band (zuerst Creators, später Nightshift genannt), der er noch den dänischen Mundharmonikaspieler Lee Oscar spendierte, seinen größten Erfolg seit den frühen Zeiten der Animals. Mit WAR entwickelte er einen Sound, der einerseits an den Rhythm & Blues angelehnt war, andererseits aber auch jede Menge Latin, Soul und Funk beinhaltete.

Bereits mit der ersten Single „Spill the Wine“ hatte die Truppe einen großen Hitparadenerfolg. Das zugehörige 1970 erschienene Album „Eric Burdon declares WAR“ war zwar auch erfolgreich, fiel aber bei der Kritik wegen der ellenlangen Jams etwa über „Tobacco Road“ oder „Blues for Memphis Slim“ durch. Auch das zweite Album der Besetzung, „Black Mans Burdon“ (ein Doppelalbum) bringt etwa mit dem Medley über den Stones-Klassiker „Paint It Black“ ähnlich ausufernde Stücke. Doch zeigt sich der Latin-Funk von WAR hier wesentlich zupackender. Und mit „They Can’t Take Away Our Music“ hatte das Album einen weiteren Single-Hit. Kurze Zeit später kündigte Burdon die Zusammenarbeit mit der Band auf, die danach wesentlich erfolgreicher wurde als ihr Frontmann alleine.
Das Best of bringt neben Songs der beiden Alben auch Stücke von dem später veröffentlichten Reste-Album „Love Is All Around“. Geboten werden hier aber bei Paint It Black oder Tobacco Road die kürzeren Single-Fassungen.