8 Ball AitkenDer australische Blues- und Countrysänger 8 Ball Aitken ist mittelbar zum Opfer der Flutkatastrophe im australischen Queensland geworden. Eigentlich hatte sein viertes Album beim Tamworth Country Music Festival Premiere haben sollen. Doch das Presswerk in Brisbane, das die Scheibe produziert hat, musste evakuiert werden. Freunde und Familie sind von der Flut betroffen. Doch der Musiker nimmt die Sache mit australischem Humor und nutzt das Festival, um Gelder für Flutopfer zu sammeln.

Inzwischen ist der Stadtteil West End in Brisbane überflutet. Man erwartet für diese Tage einen höheren Wasserstand des Brisbane River als bei der bislang schlimmsten Flutkatastrophe von 1974. Es bestehen kaum Chancen, dass seine CDs dies überstehen werden.

Schon im Dezember hatte er das Master der „Tamworth Tapes“ samt Artwork an das Presswerk geschickt. Eigentlich hatten die CDs in dieser Woche ausgeliefert werden sollen. Zwar hat er auf die Schnelle eine andere Fabrik in Sydney beauftragen können. Doch die brauchen mindestens eine Woche für die Produktion – zu lange für das Festival. Und so müssen 8 Ball und seine Managerin Bird Jensen improvisieren: Als selbstgebrannte und handsignierte CDs kommen The Tamworth Tapes beim Festival unter die Leute als „Official 2011 Queensland Flood Souvenir“. Und jeder Käufer vor Ort erhält dann später noch ein Exemplar des korrekt gepressten Albums.

Für einen Musiker wie 8 Ball Aitken, der seine Plattenproduktionen selbst finanziert, ist das ein gewaltiger Schlag. Doch mit Hochwasser-Katastrophen hat er schon einschlägige Erfahrungen. Auf rund 6000 Dollar beziffert er seine Verluste aus dem Jahr 2010. Da war er während einer Überschwemmung in Nashville, um seine Musik auch in den Staaten zu promoten. Durch das Wasser wurde die komplette Auflage seiner CDs, die er dafür bestellt hatte, so stark beschädigt, dass sie nicht mehr verkauft werden konnten.

Obwohl eine Menge Freunde und Familienmitglieder von der ansteigenden Flut betroffen sind und er sich ernsthafte Sorgen um sie macht, nimmt 8 Ball das ganze mit typisch australischem Humor: „Die Leute haben seit Jahren immer wieder gesagt, meine Musik klänge wie „Swamp Country Music“. Ich hab jetzt mitbekommen, dass die CDs im Sumpf (Swamp) von Brisbane feststecken, so ist der Punkt schließlich doch noch wahrgeworden. Ich versuche die Sache von der heiteren Seite aus zu nehmen. Irgendwie scheint meine Musik sich immer darum zu drehen, nasse Füße zu bekommen.“

Viel mehr als um seine CDs sorgt sich 8 Ball indes um die von der Flut betroffenen Menschen. „Ich bin schockiert von den Fernsehbildern von der Flut. Alles, woran ich denken konnte war: Wie kann ich helfen? Ich denke, das Leben von Menschen ist hier wichtiger als alles andere – auch wenn ich mich bemühen werde, paar CDs fertig zu bekommen, um die Fans nicht zu enttäuschen. Einige von meinen Bandmitgliedern hängen in Brisbane fest, aber die Musiker, die ich kenne, waren wirklich sehr hilfreich. Ich habe Familie und Freunde, die in South East Queensland von der Flut eingeschlossen sind. Wir haben zwei Freunde, deren Schicksal ungeklärt ist. I werde bei dem Festival etliche Konzerte spielen, um Geld einzunehmen, was den Flutopfern helfen soll. Als ein Queenslander aus den tropischen Regionen hab ich viele Überschwemmungen über die Jahre hinweg kommen und gehen sehen. Aber diese ist bei weitem die Schlimmste unserer Zeit.“, kommentiert der Gitarrist. Aber „Come Hell or high water“ – oder um den alten Hinterwäldlerspruch abzuwandeln „So Gott will und der Fluss nicht steigt“, will er beim Tamworth Country Music Festival sein neues Album spielen.

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