WP-Rezension-MusikDer Titel der CD ist eigentlich eine Frechheit. Denn wie kann man guten Gewissens 17 Stücke als die besten einer Sängerin ausweisen, die im Laufe ihrer Karriere mehr als 600 aufgenommen hat?

Noch kritischer wird diese Einschätzung, wenn man feststellen muss, dass die Titel alle aus den späten 40er Jahren des 20. Jahrhunderts stammen, also vom Anfang ihrer langen Karriere. Dennoch ist die preiswerte CD ein guter Einstieg, um sich mit dieser faszinierenden Swing- und Jazzsängerin zu beschäftigen.

Es war 1942, als die 1922 geborene Norma Deloris Egstrom unter ihrem Künstlernamen Peggy Lee ihren ersten Millionen-Hit hatte. Mit dem Orchester Benny Goodman hatte sie ihre eigene Komposition „Why Don’t You Do Right ?(Get Me Some Money Too)“ eingespielt. Der Produzent John Hammond hatte Goodman eigentlich geraten, die äußerst nervöse Sängerin zu feuern. Doch der Bandleader ließ sich nicht von der Unterstützung für die 19jährige abbringen. Und so folgten seit den 40er Jahren zahlreiche Hits mit ihm und mit anderen Orchestern, die Lee teilweise zusammen mit ihrem Mann Dave Barbour (Gitarrist bei Goodman) schrieb.

Neben „Why Don’t You Do Right“, ihrem ersten Hit (hier in einer Aufnahme von 1947) finden sich auf der Best of Lieder aus der klassischen Swingzeit, die Lee mit nicht genannten Orchestern vor allem 1946 und 1947 eingespielt hat. Da sind Klassiker des Jazz („Don’t Smoke In Bed“) ebenso vertreten wie der recht belanglose Schlager „Chi-Baba, Chi-Baba (My Bambino Goes To Sleep)“. Aber selbst diese folgen nicht dem allgemeinen Trend zum Schmalz. Immer wieder werden selbst die langsameren Lieder durch Orchesterbreaks beschleunigt.

Ab den 50er Jahren spielte Lee auch als Schauspielerin in verschiedenen Filmen mit, schrieb und sang Titel für einen Disney-Trickfilm und betätigte sich als Drehbuchschreiberin, Schriftstellerin und Designerin für Grußkarten und Stoffe.der Karriere von Peggy Lee.