Der Dokumentarfilm „Harlem Street Singer“ über Reverend Gary Davis macht die Runde durch Festivals und Programmkinos. Jetzt erscheint der Soundtrack zu dem Streifen, für den sich Gitarrist Woody Mann, Pianist Dave Keyes, Sänger Bill Sims Jr. und Bassist Brian Glassman zur Empire Roots Band zusammengetan haben.
 

Nominiert in der Kategorie „Blues (akustisch)“ in der Leserumfrage „Best Blues 2014“

Für Blues- und Folkszene in den 50ern und 60ern gleichermaßen ist Reverend Gary Davis einer der großen Einflüsse. Seine Songs werden seither immer wieder in Tributalben, Konzerten etc. neu interpretiert. Woody Mann gehört zu den Musikern, der seinerzeit in New York noch Unterricht bei Dabis bekam und danach auch mit Son House und Bukka White gemeinsam gespielt. Er ist einer der Produzenten von „Harlem Street Singer“. Doch auch die anderen Musiker der Band gehören zur Creme der New Yorker Szene. Und das hört man ihrer Interpretation der alten Blues- und Gospelsongs an:

Immer äußerst kultiviert, ohne viele Ecken und Kanten, doch niemals von der glattpolierten Langeweile, die manche Alben etwa von Keb Mo oder Eric Bibb durchzieht, wird hier musiziert. Manchmal fühlt man sich bei den wilden Läufen, mit denen sich Piano, Bass und Gitarre umspielen eher an ein Jazzkonzert, als an klassischen Blues erinnert. Dann wieder nehmen sie die Ragtime-Wurzeln von Davis auf und übertragen den Gitarrensound auf die ganze Band. Und wenn Bill Sims Jr. singt, dann ist das näher an einem Gospelgottesdienst, für den die Lieder oftmals entstanden sind, als an einem Sänger, der sich gegen den Lärm der Straßen in Harlem durchsetzen muss. Aber genau deshalb ist das hier ein Album, das den Songs von Reverend Gary Davis wirklich gerecht wird: Das sind Blues und Gospel, die nur wegen der Ignoranz der Zeit auf der Straße gespielt werden mussten. Eine echte Empfehlung für Freunde des akustischen Blues! ((Acoustic Sessions Recordings ASC 220/cdbaby)