Funk, Soul & Bluesrock mit einer gehörigen Dosis Psychedelic und vor allem Texten ganz tief aus dem Herzen einer Aborigine-Sängerin. „Dawn“ ist ganz klar ein Album, was innerhalb der Retro-Soul-Szene Maßstäbe setzt.
 

Klar: Emma Donovan und ihre Begleitband The Putbacks zitieren jede Menge aus der reichen Geschichte von Soul und Funk vor allem der 70er Jahre. Doch die Sängerin und Songwriterin, die schon als Kind auf der Bühne stand, ist mit Songs wie „Black Woman“, „Mother“ oder „Voodoo“ nicht einfach jemand, der ohne tiefere Bedeutung mit den Glasperlen der Geschichte spielt. Sie singt voller Schmerz und Mitgefühl vom Schicksal der farbigen Frauen in Australien und überall auf der Welt. Sie singt vom Selbstvertrauen, dass sie sich im Laufe des Lebens gegen alle Widrigkeiten erkämpft hat. Sie singt gegen eine Gesellschaft an, die noch immer auf die Ureinwohner ihres Kontinents herabzuschauen beliebt.

„Dawn“ ist – auch ohne fette Bläsersätze – ein Album, dass den Soul der Bürgerrechtsbewegung in die Gegenwart holt und dieser Musik wieder eine politische Bedeutung gibt. Und Emma Donovan ist eine Sängerin, die ohne falsche Bescheidenheit sich gerne neben Sharon Jones stellen darf.