Cover"Raus aus der Schublade" könnte man den Titel des Albums Saliende del cajon" des spanischen Gitarristen El Seko frei übersetzen. Auf dem bei Jamendo erschienenen Debüt finden sich Songs zwischen Latin-Pop, Flamenco und spanischer Rhumba.

Als wir hier in der Wasser-Prawda vor einiger Zeit die spanische Band Arte Perdido rezensierten, waren wir vor allem von der rein akustischen Fusion-Funk-Musik der Truppe begeistert. Wenn der Gitarrist El Seko jetzt ein Solo-Album vorlegt, führt er damit die stilistische Vielfalt der Truppe weiter. Aber er geht gleichzeitig auch einen entschiedenen Schritt weiter: Auf "Saliendo del cajon" lässt er durchaus auch die E-Gitarre kreischen und andere elektrifizierte Instrumente erklingen. Doch letztlich ist es auch hier die phantasievolle Mischung aus spanischen, karibischen und enigen afrikanischen Zutaten, die die zwölf Lieder seines Debüts ausmachen. Allerdings ist der Platte dadurch eine gewisse Anpassung an Marktmechanismen nicht abzusprechen. Ich will jetzt nicht behaupten, El Seko schiele auf die Hitparaden. Doch könnte das Album mit seiner blitzsauberen und doch druckvollen Produktion den Musiker genau dorthin transportieren. Denn die Lieder haben den nötigen Pop-Appeal und die Leichtigkeit, die es dafür braucht.

Insgesamt ist Saliendo del cajon eine wundervoll sommerliche Tanzplatte geworden, die keine musikalischen Revolutionen ausruft sondern einfach prima unterhält. Und das ist bei dem kalten Winterwetter mehr als einen Pluspunkt wert.